Endlich wieder puzzeln: neuer Roman in Arbeit

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Vorweg ein Geständnis: Ich stecke im Rezensionsstau. Vier Bücher warten noch auf ihre Besprechung, etliche mehr auf meine Lektüre. Manchmal muss man aber Prioritäten setzen – noch wichtiger ist mir nämlich das eine, an dem ich gerade schreibe. In Vorbereitung ist mein neuer Roman seit letztem Sommer, doch obwohl ich die ersten Seiten bereits im Januar schrieb, griffen die Zahnräder des Plots anfangs nicht so recht ineinander. Es fehlten wichtige Puzzleteile, ich musste alles noch einmal auseinandernehmen und wieder neu zusammensetzen, musste einige Ideen streichen und andere ergänzen. Seit einigen Wochen habe ich aber endlich das ganze Bild vor Augen und bin nach knapp 40 Seiten nun wieder mittendrin: im Schreiben, Verwerfen und Puzzeln, im Auf und Ab zwischen Zweifeln und Jubeln, leerem Blatt und Stunden ohne Zeitgefühl.

Seit der Erstfassung von Dezemberfieber sind inzwischen einige Jahre vergangen, in denen ich das Manuskript – zum Glück! – immer wieder überarbeitet habe; entsprechend schwer fiel mir nun der Wechsel vom Lektorats- in den Schreibmodus, zumal der Stil meines neuen Romans ein anderer ist. Für manche mag Schreiben wie Fahrradfahren sein, etwas, das sie nicht verlernen können. Ich fühle mich dagegen bei jedem neuen Roman wie nach einem Schlaganfall. Der schiefe Mundwinkel kommt nach den ersten, holprigen Seiten von allein. Aber sobald man den Anspruch, sofort druckreif zu schreiben, hinter sich lässt, kommen die Worte wieder wie von selbst, können die Gedanken wieder fließen. Mit der Freiheit, herumprobieren und dabei vielleicht auch mal scheitern zu dürfen, kehrt der Spaß am Schreiben zurück. Ich kenne das Ende meines Romans, weiß, welche Meilensteine ich im Plot erreichen muss. Und doch werde ich auf dem Weg dorthin so manches Mal die Orientierung verlieren – und freue mich darauf, herauszufinden, wohin es mich dann führt! Autoren werden mit jedem neuen Buch wieder zu Anfängern, mit jeder angebrochenen Seite zu Pionieren. Und genau so heißt auch der Arbeitstitel meines nächsten Romans: Pioniere.

Ich hoffe, das Manuskript bis zum Ende des Jahres abschließen zu können und werde hier sicherlich dann und wann über meinen Fortschritt berichten. Den Rezensionsstau habe ich bis dahin natürlich längst aufgelöst – ich gelobe noch für diesen Monat Besserung!

3 Kommentare

  1. Ich habe gerade Deinen ersten Roman zu Ende gelesen und er hat mir sehr gut gefallen. Deshalb solltest Du nicht bange sein bei Deinem neuesten Werk, für das ich Dir ganz viel Freude, aber auch Kraft und Ideen wünsche. Ich finde es bemerkenswerter, wenn ein Autor an seinem Werk über längere Zeit feilt, als wenn er es in nur wenigen Wochen runterschreibt. Ich denke, Akribie und Genauigkeit braucht es, auch wenn dies Kraft und sicherlich auch Nerven verlangt. Viele Grüße

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    1. Ich danke dir, Constanze – es freut mich sehr, dass Dir „Dezemberfieber“ gefallen hat! Ich bin gespannt, was du darüber schreibst!

      Selbstzweifel gehören vermutlich zum Berufsbild, aber sie haben ja durchaus ihre Berechtigung: Nur wer sich in Frage stellt, kann auch besser werden. Mich hat es zumindest beruhigt, dass ich beim letzten Roman genau dieselben Anfangsschwierigkeiten hatte. Manchmal braucht es eben Geduld und eine gewisse Frustrationstoleranz, bis alles zueinander passt. Ein schneller Autor bin ich tatsächlich nicht, ich lege viel Wert aufs Detail. Und: Ich prokrastiniere… 😉 Vor einem halben Jahr hätte ich jedenfalls einen ganz anderen Roman geschrieben; jetzt, da ich den Fokus ein bisschen verlagert habe, ist die Geschichte aber viel, viel runder, haben die Figuren mehr Tiefe. Ich hoffe, es läuft weiterhin so rund!

      Liebe Grüße, Frank

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