Mittnachtstraße (2022)

Cover_Mittnachtstraße_Frank RudkoffskyEigentlich zählte sich Malte immer zu den Guten. Nun aber hat sich der Familienvater selbst ins Exil verbannt und versteckt sich ausgerechnet an dem Ort, den er am meisten verachtet: im verwahrlosten Kleingarten seines eigenen Vaters. Der Job als Journalist hat ihn ausgebrannt, die Ehe steckt in einer Krise und sein Sohn schimpft ihn bloß noch einen Heuchler. Noch schwerer wiegt jedoch etwas anderes: Um sich vor der Verantwortung für seinen cholerischen, demenzkranken Vater zu drücken, hat Malte sich auf einen fragwürdigen Deal eingelassen – mit katastrophalen Folgen.

Ein Roman über das durchsickernde Gift toxischer Männlichkeit von einer Generation zur nächsten und einen Mann, der erst unter Schmerzen lernen muss, was es heißt, wirklich Verantwortung zu übernehmen – als Vater, als Partner, als Sohn.

Stimmen zum Roman:

„Einer meiner liebsten Romane in diesem Jahr!“ Frank Menden, Buchhändler und Jurymitglied beim Deutschen Buchpreis 2022

„Wie schon im Vorgängerbuch „Fake“ beweist Frank Rudkoffsky auch in „Mittnachtstraße“ ein sicheres Gespür für Milieus und für zwischenmenschliche Dynamiken. Sein Roman ist ein Plädoyer für mehr Mut, das eigene Leben in die Hand zu nehmen, aber auch für einen differenzierten Blick auf diejenigen, die nach anderen Werten und Regeln leben. Diese intentionale Ebene wird sowohl im Figurenaufbau als auch in der zuweilen etwas konstruiert wirkenden Handlung deutlich. (…) Das ändert aber nichts daran, dass „Mittnachtstraße“ eine gut recherchierte, ebenso einfühlsame wie unterhaltsame Tragikomödie ist, in der eine Kleingartensiedlung zur Bühne einer Neuverortung im eigenen Leben wird.“ Cornelius Wüllenkemper, Deutschlandfunk

„Frank Rudkoffsky ist ein Meister der Entlarvung. Wie schon in „Fake“ zerlegt er seine Hauptfigur mit verblüffendem Witz und literarischer Gnadenlosigkeit. Die Kleingartensiedlung als Kulisse ist geradezu genial, gilt sie doch als Brutstätte für toxische Männlichkeit, homosoziale Seilschaften und rassistisches Gedankengut. Das Buch beschäftigt sich mit der Implosion des Einzelnen und der Frage, was es bedeutet, ein guter Mensch zu sein. Ist das in Zeiten wie diesen überhaupt noch möglich? Der Roman ist herrlich bissig, wütend und klug, und trotz seiner Tiefgründigkeit macht er beim Lesen richtig Spaß.“ Mareike Fallwickl, Autorin („Die Wut die bleibt“)

„Mittnachtstraße ist ein beeindruckender Roman […]. Als intellektueller Autor lotet Frank Rudkoffsky die Untiefen seiner Figuren aus. Für die Männer in dieser Geschichte gibt es kein Entkommen. Silke Arning, SWR2-Lesezeichen

„Wie schon beim Vorgänger-Roman „Fake“ (…) beweist Rudkoffsky auch diesmal Gespür für Entwicklungen, welche das gesellschaftliche Werteverständnis unter Spannung setzen. Er verwebt sie dabei mit journalistischer Präzision und großem Einfühlungsvermögen zu einer Bestandsaufnahme im Kleinen.“ Kai Wieland, Autor (u.a. „Amerika) in LIFT Das Stuttgartmagazin

Der Roman ist am 15. September 2022 bei Voland & Quist erschienen – hier gibt es die ersten beiden Kapitel als Leseprobe, hier geht’s zur ganzen Herbstvorschau.